Per Lastschrift einkaufen – sicher oder nicht?

Am Ende von Bestellungen in Onlineshops stellt sich stets die Frage der Zahlungsart. Während zu Beginn der Ära des Online-Shoppings nur zwei Zahlungsarten üblich waren – nämlich die Bezahlung per Rechnung oder per Nachnahme – ist die Auswahl in den letzten Jahren stark gewachsen. Über Lastschrift, Kreditkarte, Paypal oder spezielle Bezahldienste wie giropay oder SOFORT überweisung ist alles möglich. Doch umso größer die Auswahl, desto verunsicherter sind viele Käufer: Welche Zahlungsart ist sicher und was muss man dabei beachten? Wir haben für Euch speziell die Bezahlung per Lastschrift auf Ihre Sicherheit überprüft.

shopping1. Wie funktioniert die Zahlung per Lastschrift?

Für eine Zahlung per Lastschriftverfahren – auch Bankeinzug genannt – teilt Ihr am Ende Eures Einkaufs dem Betreiber des Onlineshops Eure Kontodaten mit und gebt diesem allein durch die Angabe, manchmal auch durch das explizite Setzen eines Hakens, eine Einzugsermächtigung. Der Verkäufer gibt daraufhin seiner Bank den Auftrag, den Kaufpreis von Eurem Konto einzuziehen. Ist das Konto ausreichend gedeckt, wird Eure Bank den Betrag einlösen: der Betrag wird von Eurem Konto abgebucht und dem Verkäufer gutgeschrieben.
Seit 2014 wurde schrittweise auf das sogenannte SEPA Lastschriftverfahren umgestellt. Durch SEPA ändert sich für Euch nicht viel, außer dass Ihr statt Kontonummer und Bankleitzahl nun die sogenannte IBAN als Kontoverbindung angebt.

2. Sicherheit und Risiken einer Bezahlung per Lastschrift

Beim Bankeinzug besteht für den Besitzer eines Onlineshops stets das Risiko, dass das Konto des Kunden beim Abbuchungsversuch nicht ausreichend gedeckt ist. Dann wird die Lastschrift nicht eingelöst und der Verkäufer hat zudem die Stornogebühr zu bezahlen. Er kann zwar versuchen, sich Geld und Stornogebühr vom Kunden wiederzuholen, aber oftmals wird der Händler auf Kaufpreis und Stornogebühr sitzen bleiben. Daher ist das Lastschriftverfahren für den Verkäufer nicht sicherer als eine Rechnung zu stellen.

Für Euch als Käufer dagegen ist diese Zahlungsart kein Risiko – zumindest wenn Ihr ein paar Dinge beachtet. Die einzige Gefahr des Lastschriftverfahrens besteht darin, dass unberechtigte Abbuchungen vorgenommen werden, sei es durch den Händler selbst oder durch Dritte, die auf irgendeinem Weg an die Kontodaten gelangt sind. Solltet Ihr eine unberechtigte Abbuchung entdecken, heißt es, nicht zu lange zu warten: Innerhalb von 6 Wochen nach dem Einzug könnt ihr der Abbuchung bei Eurer Bank widersprechen. Dann wird das Geld sofort zurück gebucht.
Das Missbrauchsrisiko lässt sich jedoch deutlich senken, indem Ihr darauf achtet, die Kontodaten nur über eine sichere Verbindung (SSL) zu übertragen. Um falsche Abbuchungen – sollte es doch einmal dazu kommen – rechtzeitig zu entdecken, solltet Ihr zusätzlich regelmäßig Eure Kontoauszüge überprüfen. Das hört sich einfach an, kauft man jedoch mehrmals pro Monat beim gleichen Händler ein, verliert man schnell den Überblick.

3. Fazit und Alternativen

Die Zahlung per Bankeinzug bietet dem Betreiber eines Onlineshops letztendlich nicht mehr Sicherheit als ein Kauf auf Rechnung.
Vom Kunden erfordert der Kauf auf Rechnung zwar ein paar Klicks mehr, um die Überweisung zu tätigen. Dafür habt ihr die Bewegungen auf Eurem Konto aktiver im Griff und könnt sichergehen, dass Eure Bankdaten nicht in falsche Hände geraten und so zu unberechtigten Abbuchungen missbraucht werden. Ein weiteres und oft unterschätztes Argument für eine Bezahlung per Rechnung ist, dass durch das aktive Überweisen das Bewusstsein fürs Geldausgeben wesentlich stärker vorhanden ist, als bei der bloßen Angabe einer Kontoverbindung.
Daher sollte die Zahlung per Rechnung – falls angeboten – beim Einkauf in einem Onlineshop immer Eure erste Wahl sein. Falls ein Händler den Kauf auf Rechnung nicht anbietet, könnt ihr unter Beachtung der obigen Hinweise jedoch bedenkenlos per Lastschriftverfahren zahlen. Da diese beiden die sichersten sind, solltet Ihr die Zahlungsart Rechnung und Bankeinzug stets den anderen angebotenen Zahlarten vorziehen und nur dann andere Alternativen nutzen, wenn diese beiden nicht angeboten werden.

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