Mobile Payment – Mobile Bezahlarten im Überblick

Die Digitalisierung hält zunehmend Einzug in den Alltag. Auch der Finanzmarkt unterliegt diesem Wandel, sodass der Bedarf an schnellen Transaktionsmitteln permanent ansteigt. Mobile Payment, das Bezahlen über ein mobiles Endgerät, wird immer populärer wie das Beispiel China verdeutlicht. Dort wird bereits heute zunehmend Bargeld durch mobile Transaktionen über das Smartphone ersetzt. Der folgende Artikel stellt Euch bereits heute etablierte mobile Bezahlmöglichkeiten vor und zeigt euch zudem, wie die Zukunft des Bezahlvorganges aussehen wird.

Grundlegende Möglichkeiten Bezahlmöglichkeiten für das Smartphone

Bei einem Mobile Payment handelt es sich um einen Bezahlvorgang, bei dem mindestens der zahlende Benutzer elektronische Techniken zur Zahlungsabwicklung auf einem mobilen Endgerät, beispielsweise dem Smartphone oder Tablet, benutzt. Besonders bei Smartphones finden sogenannte Micropayments Anwendung, bei denen Geldbeträge zwischen 0,01 und 5,00 € transferiert werden. Zu differenzieren sind die Initiatoren der mobilen Zahlung. Grundlegend wird unterschieden zwischen von Kunden sowie von Händler initiierten Zahlvorgänge.

Beim Bezahlen wird differenziert zwischen Zahlungen am POS (Point of Sale) sowie vom POS unabhängigen Zahlungen. Am Point of Sale existieren Zahlungsvorgänge, die direkt vom Kunden initiiert werden. Hierunter fallen NFC-Zahlungen. NFC (Near Field Communication) ist ein Übertragungsstandard, welcher auf der RFID-Technologie basiert. Hierbei erfolgt ein kontaktloser Austausch von Daten durch elektromagnetische Induktion. Insbesondere für Micropayments findet diese Technologie Anwendung. Bekannte Anbieter in diesem Bereich sind etwa der Dienst „Google Wallet“ oder „mPass“. Ebenfalls der Einsatz von QR-Codes ist in diesem Bereich möglich. Die QR-Technologie (Quick Response) basiert auf dem Scannen von QR-Codes, welche anschließend die Transaktion initiieren. Hier ist insbesondere der Dienst „Square Wallet“ zu nennen, der über Internet kommuniziert und durch Starbucks unterstützt wird. Des Weiteren können Kunden unabhängig vom Point of Sales bezahlen. Die erste Einsatzmöglichkeit sind bankbasierte Transaktionen, welche insbesondere bei den Diensten „PayPal“ oder „mPass“ genutzt werden. Doch auch Abrechnungen durch den Mobilfunkanbieter fallen in diese Kategorie, welche durch den Service „Premium SMS“ genutzt werden.

Neben dem Kunden als Initiator, kann auch der Verkäufer die Transaktion initiieren. Im ersten Fall kann eine bestimmte Hardware auf Seiten des Verkäufers genutzt werden zur Initiierung der Transaktion. Dies wird durch Services von „PayPal“, „Square“, „sum up“ oder „iZettle“ verdeutlicht werden. Die andere Alternative ist die Nutzung und Bereitstellung einer Software, wie etwa von „Concardis“ zur Abwicklung der Transaktion.

Die größten Anbieter von Mobile Payment

Nachdem die verschiedenen Technologien vorgestellt wurden, die zum Bezahlen per Smartphone oder anderem mobilen Endgerät genutzt werden können, werden nun die größten und bekanntesten Anbieter von mobilen Zahlsystemen vorgestellt:

PayPal

Insbesondere beim Online-Handel übernimmt „PayPal“ eine führende Rolle für das mobile Bezahlen. Bei diesem Dienst richtet der Kunde ein virtuelles Konto ein, welches sich durch die E-Mail-Adresse des Nutzers identifiziert. Hierbei übernimmt PayPal die Transaktion in Form eines Dienstleisters und wickelt die Zahlung ab. Die Leistungserfüllung durch den Verkäufer wird bei „PayPal“ nicht sichergestellt. Insbesondere die sofortige Gutschrift der Zahlung zeichnet den Dienst aus. Weiterhin kann „PayPal“ mehr Daten erheben, als konventionelle Banken. Hierzu gehören die Lieferdaten sowie einzelne Positionen des Warenkorbs.

Apple Pay

Für Nutzer des Apple-Ökosystems stellt Apple den Dienst „Apple Pay“ bereit. Das System funktioniert dabei mithilfe von NFC sowie über die App Wallet. Mindestvoraussetzung zur Nutzung des Dienstes ist ein iPhone der sechsten Generation oder alternativ eine Apple Watch. Bisher ist der Dienst noch nicht in Deutschland vorhanden, soll laut Apple jedoch implementiert werden. Zur Abrechnung greift „Apple Pay“ auf Kreditkarten, welche zuvor im Apple Wallet hinterlegt wurde, zurück. Die hinterlegten Kreditkarten werden bei dem entsprechenden Kreditinstitut verifiziert. Bei der Zahlungsabwicklung wird der Nutzer aufgefordert die Transaktion mithilfe von Touch ID zu verifizieren, sodass das Konto vor Missbrauch geschützt ist.

Paydirekt

Bei „Paydirket“ handelt es sich um ein Äquivalent zu „Paypal“, welches durch deutsche Banken und Sparkassen entwickelt wurde. Grundlage zur Nutzung ist ein Girokonto mit einem Onlinebanking-Zugang bei einer Bank, die den Service unterstützt. Geschützt wird das Nutzerkonto durch einen Benutzernamen und ein Passwort sowie einer gelegentlichen TAN-Abfrage. Im Gegensatz zu anderen Mobile-Payment-Diensten ist „Paydirekt“ jedoch kein Drittanbieter, sondern eine Erweiterung des Girokontos. Die Zahlungen werden direkt über das hinterlegte Girokonto abgewickelt und Konto-Informationen nicht an den Verkäufer weitergegeben. Allerdings werden Lieferadressen und Warenkorbpositionen übermittelt. Zusätzlich gelten für den Dienst der deutsche Datenschutz sowie das geltende Bankgeheimnis. Auch „Paydirket“ sorgt für eine umgehende Bereitstellung der Zahlung.

Google Wallet

Bei „Google Wallet“ handelt es sich um einen Online-Dienst von Google, bei dem Geld elektronisch gesendet und empfangen wird. Der Dienst ist seit 2015 auf dem Markt und dient zum Senden und Anfordern von Geld. Weiterhin überstützt „Google Wallet“ die Funktion Geld per Gmail-Konto zu versenden. Für den Service wird eine Kredit- oder Debitkarte benötigt. Möglich ist die Nutzung des Dienstes in diversen Online-Shops sowie bei Google Play.

Die Zukunft des Mobile Payment

Laut Visa wird bis 2020 mobiles Bezahlen an allen europäischen Kassenterminals möglich sein. Wichtig ist für diesen Dienst die Unterstützung des NFC-Standards, welcher bei fast jedem großen Mobile-Payment-Dienst angewandt wird. Bereits heute sind mobile Bezahlsysteme in Märkten wie China oder den USA etabliert. Auch auf dem europäischen Markt steigt der Anteil der Transaktionen, die per mobilen Endgerät getätigt wurden stetig. Insbesondere die erhöhte Geschwindigkeit der Transaktion fördert die Akzeptanz des Verfahrens. Zudem sorgt der technische Fortschritt und die steigende Sicherheit für eine breite Akzeptanz bei den Nutzern, sodass Mobile Payment neben dem klassischen Bargeld zukünftig eine entscheidende Rolle spielen wird.

Per Smartphone bezahlen
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Specials. Setzte ein Lesezeichen permalink.
Lastschrift-Shops.de